Besonders, wenn man sowohl machtlos, als auch freiheitslos ist.
Che Guevara oder eine andere Persönlichkeit von ähnlichem Kaliber hätte jetzt vermutlich so etwas gesagt, wie sich selbst das dann eben zu nehmen. Aber das sind alles Leute, die schon mit Eiern so groß wie Nuklear-Bomben geboren worden sind, das sind Revolutionäre und keine Schmalspurfahrer wie ich. Auf der Überholspur und niemals nach hinten blickend.
Wenn ich mir ausmale, was ich wirklich tun würde, wenn ich König für einen Tag wäre, dann würde ich mich vermutlich nackt auf den Platz vor dem Reichstag stellen, der Welt meinen königlichen Arsch und den hoheitlichen Mittelfinger ausstrecken. Ich würde durch die Straßen rennen und jedem den Mittelfinger zeigen und vielleicht würde man ihn sogar fotografieren und einrahmen. Vermutlich würde ich ein Gesetz gegen das Arschlochtum erlassen und gegen niveauloses Fernsehen. Radiosender dürften ausschließlich nur noch Rockmusik spielen. Bon Jovi und so was dürften sie erst gar nicht in ihrem Verteiler aufnehmen. Ich würde auf Konzerte gehen und Auto fahren. Das alles - und noch viel mehr.
Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ist das ebenso wenig logisch wie realistisch. Wieder höre ich den Che Guevara in meinem Hinterkopf, der mir sagt, dass ich nicht König zu sein brauche, um das tun zu können. Doch meine Welt ist kein Kuba-Krieg. Eine Unabhängigkeitsfrage klärt die Grenzen, aber es geht nicht darum, die Grenzen zu durchbrechen, sondern sie selbst zu stecken.
Endstation. Dieser Zug endet hier. Bitte in Fahrtrichtung links aussteigen., sind die Worte, die einen Freigeist ersticken und in den Wahn des Alltages trotten lassen.