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Blog-Archiv

Von arrogantem Selbsthass und anderer Antimaterie

Ich sehe andere Gleichaltrige, wie sie die Dunkelheit um sich herum durchbrechen wollen und sich das Feuer den Schlund hinunter kippen. Ich beneide sie für das feurige, hitzige Leben, doch mittlerweile kann ich darüber stehen und sage mir mit verlogener, überheblicher Arroganz, dass ich keinen Spiritus und kein Benzin brauche, um den brennenden Motor in mit zum Laufen zu bringen. Ich muss kein aufregendes Leben führen, denn meine Vorstellung bringt mich in Sphären, die sie nie erleben werden. Ihre Musik ist zu laut, sie übertönt ihre Gedanken. Ihr Gebrüll ist zu laut, es lässt die Stimmen der unbetretenen Welten verstummen. Sie tun alles um dem entgegenzuwirken, was die Auffassung in Antimaterie der Welt  um sie herum und all ihre Reize zu stimulieren. Sie sedieren die Serpentinstraßen ihres Denkorgans; ihre Poren, die alles um sie herum aufsaugen; sie verstummen, werden taub, gefühllos und bleiben auf der Stelle stehen. Ihre Träume werden Bierfilze und gezeichnete Umrisse für die Geschichten, die sie einmal ihre Enkelkindern erzählen können. Die Träume eines Einzelnen sind die einer ganzen Generation. Die Poster und Zitate, die Musik, die nicht euch gehört. Der Schmerz des Einzelnen ist der einer ganzen Generation. Und die Great Depression ist plötzlich eine Bewegung im mittleren Westen. Reblogge den Protestaufruf, like die Demo nächsten Donnerstag und wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Zitronen-Tweets.

Ertrinken

Der milchig-angelaufene Spiegel verzerrt mein Antlitz. Ich atme die subtropische Luft ein, Wärme füllt meine Lungenflügel, aber der Vogel zwitschert keinen Laut. Vielmehr benehmen sich die Herzklappen wie die seelischen Rudimente eines verstorbenen Kolibris in mir. Wenn sie aufhören, mit den Flügeln zu schlagen, habe ich einmal gelesen, hört ihr Herz auf zu schlagen. Ein Vogel, gefangen in dem Käfig meines Brustkorbes - am Liebsten würde ich mein Herz heraus reißen, um nicht so zu fühlen, wie ich es tue. Frustriert streife ich mit der Handfläche über die feuchte Oberfläche des Spiegels. Wie einen Vorhang ziehe ich den Schleier zur Seite, der mich und mein reales Spiegelbild voneinander trennt. Vorsichtig streiche ich mir über die Wange, um zu überprüfen, ob es mir der Mensch im Rahmen gleich tut; ob es wirklich ich bin. So fremd komme ich mir vor, und so sehr wünsche ich mir, diese beklommene Fremde in mein Leben zu integrieren und mich in sie zu verlieben. Wie eine zärtliche Liebkosung lasse ich meine Hand durch das Wasser gleiten, die Temperatur ist zu kalt, aber die Wärme der Molekül-Familien gönne ich mir nicht. Die Poren öffnen sich, saugen die Atmosphäre auf wie ein Schwamm. Angstschweiß. Angst vor dem Blick nach unten auf den eigenen Körper. Nackt, ungeschützt vor den eigenen Gedanken. Ich schließe provisorisch die Augen, lasse die Dunkelheit auf mich wirken, die plötzlich ein Raum der Freiheit ist, so ohne Kanten und in ihrer endlose Weite. Langsam lasse ich mich hinein gleiten, das Wasser umschließt mich wie eine Umarmung, meine eigene Körpertemperatur passt sich an wie ein Stimmungsring. Die Berührung auf der Haut von allen Seiten, es drückt auf eine beklemmende, fast klaustrophobische Art meine Empfindungen herunter. Ich schlage die Materie, die mich in den Schwitzkasten nimmt, von mir, Wellen klatschen an den Rand der Badewanne, Wasser schwappt über den Rand, es schlägt zurück. Zärtliche Schläge, ein Tadel. Ich schwebe. 

To look like you

{ JOHN BUTLER TRIO }

We like your face 
We like your style 
Everything about you seems so worthwhile 
We like your hair 
We like your nose 
Everybody gonna get one of those 
The bullets for the magazine 
Paparazzi shooting like soldiers in their teens 
I'm just a teenage girl sitting in my room with the bullet for a mirror looking for a broom 

To look like you
To look like you

I'm gonna burn my skin 
I'm gonna cut my hair 
I'm gonna grab a bit of me and stick it over there 
I'm gonna take my meal of two white pills 
'Cause I'm gonna look like you, yes I will 
Gonna sell right out to the great white dream 
'Cause I too want to be a beauty queen 
I'm just a teenage girl sitting in my room with the bullet for a mirror looking for a broom 

'Cause I'd do anything in this world to look like you 
To look like you 

I'm gonna buy that mud and apply that paint 
Yes I put it on so thick I wonder why I ain't 
I'm gonna buy everything that you do sell 
Your clothes, your lips, your rocks, your smells
The bullets for the magazines 
'Cause I want everybody to see me 
I'm just a teenage girl sitting in my room with the bullet for a mirror looking for a broom 

We like your face, we like your style 
And everything about you seems so worthwhile
We like your shoes, we like your clothes 
Now we want a taste of candy going up your nose 
The bullets for the magazine 
'Cause I do want to be a beauty queen 
I'm just a teenage sitting in my room with the bullet for a mirror looking for a broom 

'Cause I'd do anything in this world to look like you 
To look like you 
I'd do anything in this world to look like you 
To look like you, oh


Mein Frühstück - ich spüle es mit einem Schwung Wasser hinunter. Für die Haut. Für die Zähne. Für die Knochen. Für die Nägel. Für die Haare. Gegen den Appetit. Für das Leben. Es wird eines Tages so toll sein, rede ich mir ein. Ich sehe hinab auf die Steine, die mir den Weg durch den reißenden Fluss ebnen werden. Jeden Tag ein bisschen mehr, bis ich am anderen Ufer angekommen bin. Das Ufer, auf dem das grüne Gras wächst und die Sonne scheint. "Du warst schon einmal da. Das willst du nicht noch einmal durchleben!" Ich weiß.